Theorie AG
Wichtige Informationen über die Biene, die Bienenhaltung und mehr…
- Körperbau der Biene
(Haarkleid, Kopf, Antennen, Augen, Mundwerkzeuge, Brust, Beine, Flügel, Hinterleib, Stachelapparat, Innere Organe, Längsschnitt, Herz, Darmkanal, Harnkanälchen, Fettkörper, Atmungsorgane, Drüsen, Nervensystem) - Standortfragen (gesetzliche Bestimmungen, ungünstige Standorte, Nahrungsangebot, Wasserstelle, Nachbarn, öffentliche Wege, Kleingartenanlage)
- Wissenswertes über Bienen, Drohnen, Königinnen, Bienenvolk (Körperlänge, Gewicht, Eier, Schlupf, Brutzelle, Lebenszeit, Flugweite, Honig, Nektar, Futtersaft)
- Fluglochbeobachtungen
- Starterausrüstung
- Imkereibedarf in unserer Nähe – gut und günstig
- Allgemeine Hinweise für den Umgang mit Bienen
(Das Neueste steht zuerst. Diese Seite wird ständig erweitert)
Körperbau der Biene (24. Nov. / 8. Dez. 2009)
Quellen: Gisela Droege , Das Imkerbuch, Deutscher Landwirtschaftsverlag 1984 (Text und Bilder)
Claus Zeidler, 300 Ratschläge für den Freizeitimker, Neumann Verlag Leipzig Radebeul 1986 (Bilder 1, 6, 10)
Der Körper der Biene besteht aus drei deutlich voneinander abgegrenzten Abschnitten: Kopf, Brust und Hinterleib.
Diese Dreigliederung ist bei allen Insekten vorhanden. Der Bienenkörper erhält seine Stabilität durch eine feste Außenhaut, die aus Chitin besteht und als Außenskelett bezeichnet wird. Der feste Hautpanzer ist aus einzelnen Ringen (Segmenten) zusammengesetzt, die mehr oder weniger fest miteinander verbunden sind. Der Kopf bildet eine geschlossene feste Kapsel, deren Segmentgrenzen nicht mehr erkennbar sind. Auch die drei Brustsegmente sind zu einer Einheit verschmolzen. Nur am Hinterleib sind die Segmente deutlich erkennbar. Jeder Körperring besteht aus einer Rückenschuppe und einer Bauchschuppe, die beide durch Häute miteinander verbunden sind. Seine Beweglichkeit erhält der Hinterleib durch dehnbare Zwischenhäute, die die einzelnen Ringe miteinander verbinden. Bei den Arbeitsbienen sind sechs bei den Drohnen sieben Hinterleibsringe erkennbar.
Haarkleid (Theorie AG)
Der Chitinpanzer der Bienen weist verschiedene Farbtöne auf, die von Schwarz über Dunkelbraun bis Gelb variieren. Das farbige Aussehen wird durch das körperbedeckende Haarkleid noch verstärkt, das hell- bis dunkelgrau sein kann, aber auch schwarzbraun oder braungelb. Der gesamte Bienenkörper ist mit Haaren verschiedener Formen und Längen besetzt.
Im Lauf des Bienenlebens nutzt sich das Haarkleid allmählich ab, daher erscheinen ältere Flugbienen dunkler als Stockbienen.
Das Haarkleid erfüllt mehrere Funktionen. Es dient einmal als Schmutzfänger und verhindert eine Ablagerung von Schmutzteilen unmittelbar auf dem Chitinpanzer.
Das lange Fiederhaar ist entweder einseitig oder zweiseitig gefiedert.
Das etwas kürzere Sichelhaar ist unverzweigt. Fiederhaar und Sichelhaar sind über den ganzen Bienenkörper in unterschiedlicher Dichte und Länge verteilt.
Das „Unterhaar“ liegt dem Bienenkörper dicht an.. Diese Haare sind kurz und zweiseitig gefiedert.
Das Haar der Filzbinden ist ebenfalls kurz und gefiedert, es ist aber stets grau gefärbt. Bei eben erst geschlüpften Bienen liegt das Haarkleid noch fest am Chitinpanzer an, so dass sie hellgrau erscheinen. Schon nach kurzer Zeit richten sich die Haare auf. Die Bienen sehen dann dunkler aus.Gleichzeitig ist es auch Transportmittel für den Pollen, der beim Blütenbesuch der Biene in ihrem Haar hängen bleibt und damit zur Bestäubung der Blüten beiträgt. Neben der Möglichkeit des Pollensammelns ist das dichte Haarkleid für die Aufnahme des Blütenduftes sehr geeignet, wodurch die Information über eine vorhandene Tracht an die Stockbienen übermittelt wird.
Außerdem hat ein Teil der Körperhaare durch Aufnahme von mechanischen und chemischen Reizen Tast- und Sinnesfunktionen. Mit Sinneshaaren kann auch das Schwerefeld der Erde wahrgenommen werden.
Kopf
Der Kopf ist der vorderste Teilabschnitt des Bienenkörpers. Er hat von vorn betrachtet eine beinahe dreieckige Form. Die feste Kopfkapsel bietet einen guten Schutz für das darunter liegende Hirn. Der Kopf trägt Antennen, Augen und Mundwerkzeuge.
Antennen
Die zwei Antennen(Fühler) sind in der Mitte der vorderen Kopfwand beweglich eingesetzt. Jede Antenne besteht aus einem Schaftglied, das durch ein Wendeglied mit den Geißelgliedern verbunden ist. Das Wendeglied ermöglicht eine gute Beweglichkeit des Fühlers nach allen Seiten. Die Antennen sind dicht behaart, meist sind es Sinneshaare, die Geruchs- und Tastreize wahrnehmen.
Auge
An beiden Seiten des Kopfes liegen die großen Facettenaugen und auf dem Scheitel drei kleine Punktaugen. Die Facettenaugen, auch Komplexaugen genannt, bestehen aus einer großen Anzahl (rund 5000) von Einzelaugen. Mit ihren Facettenaugen ist es der Biene möglich, ein großes Umfeld zu überschauen. Jedoch ist das erfasste Bild verschwommen und unscharf, die Sehschärfe ist 80- bis 100mal geringer als beim menschlichen Auge.
Die Biene besitzt die Möglichkeit, bestimmte Farben zu unterscheiden. Ihr Farbspektrum ist aber im Gegensatz zum Menschen anders. Der Biene erscheint die Farbe rot als dunkelgrau bis schwarz, ultraviolettes Licht wird von ihr als Farbe gesehen. Außerdem vermag sie polarisiertes Licht wahrzunehmen, so dass sie auch bei teilweise bedecktem Himmel den Sonnenstand orten kann.
Die drei Punktaugen sind einfacher als die Facettenaugen. Sie sind für das Bildsehen nicht geeignet, aber sehr lichtempfindlich. Dadurch kann sich die Biene auch bei schwacher Lichtintensität (Dämmerung) orientieren.
Mundwerkzeuge
Die Mundwerkzeuge sind den Erfordernissen bei der Nahrungsaufnahme angepasst. Zwei kräftige Kiefer (Mandibeln), die zum Nagen, Pollenzerkleinern und zur Bearbeitung des Wachses geeignet sind, befinden sich am Vorderrand des unteren Kopfteiles.
Weitere Mundwerkzeuge sind für die Aufnahme von Nektar, Honigtau und Wasser vorgesehen. Aus verschiedenen Einzelteilen wird im Bereich der Zunge ein einheitlich wirkender Saugapparat in Form einer knapp 7 mm langen Röhre (Rüssel) gebildet. Die Zunge überragt im ausgestreckten Zustand die rohrbildenden Teile erheblich, kann aber vollständig in den Rüssel eingezogen werden. Den Abschluss der Zungenspitze bildet das dicht behaarte „Löffelchen“.
Mit dem Rüssel saugt die Biene Nektar, Honigtau und Wasser auf, während geringe Flüssigkeitsmengen mit dem dicht behaarten Zungenende aufgepinselt werden. In der Ruhestellung ist der Rüssel nach hinten umgelegt.
Brust
Die Brust (Thorax) ist mit dem Kopf durch einen dünnen, häutigen Hals verbunden. Sie ist der Träger der drei Beinpaare und der beiden Flügelpaare.
Beine
Die drei Beinpaare erfüllen bei der Biene mehrere Funktionen. Sie sind einmal Bewegungsorgane und Stützen des Körpers, zum andern Hilfswerkzeuge mit speziellen Vorrichtungen für Körperreinigung und Pollentransport sowie den Transport von Gemüll, toten Bienen, in den Stock eingedrungenen Schädlingen usw.
Mit Hilfe eines ausklappbaren herzförmigen Hautstückchens zwischen den Krallen, dem Haftläppchen, können die Bienen auch auf glatten Flächen klettern. Ein klebriges Sekret gibt dem Haftläppchen eine besondere Haftkraft
Als Putzorgan für die Fühler benutzt die Biene die Vorderbeine. Der hier vorhandene Putzapparat besteht aus der Putzscharte, einem halbkreisförmigen Ausschnitt an der Innenkante der Ferse mit einem eingesetzten Kamm aus Chitinhaaren und einem flachen Chitinanhang, dem Sporn, der von der Unterkante der Schiene herabhängt. Die Biene legt den zu reinigenden Fühler in die Putzscharte, die beim Anwinkeln von Schiene und Ferse durch den Dorn geschlossen wird. Durch mehrmaliges Hindurchziehen durch den Putzapparat werden die Fühler von Schmutzteilchen gesäubert.
Zum Reinigen des Körpers dienen die 9 bis 11 Borstenreihen an der Innenseite der Fersen. Sie werden Fersenbürsten genannt. Bei den Arbeitsbienen werden sie außerdem zum Einsammeln des Pollens benutzt, der damit in das im Hinterbein befindliche Körbchen gebracht wird. Das Körbchen ist eine muldenartige Vertiefung an der Außenseite der stark verbreiterten Schiene des Hinterbeines, die von langen, nach innen gekrümmten Borsten umgeben ist. Dadurch wird die Aufnahme von größeren Pollenmengen ermöglicht, die dann als „Pollenhöschen“ in den Stock transportiert werden.
Mit den Beinen werden auch die von den Wachsdrüsen abgeschiedenen Wachsblättchen abgenommen, zu den Mandibeln weitergereicht und zum Wabenbau verarbeitet.
Flügel
Die Biene besitzt ein Paar Vorderflügel und ein Paar kleinere Hinterflügel. Die Flügel sind von Adern durchzogen.Während des Fluges schließen sich Vorder- und Hinterflügel zu einer einheitlichen Fläche zusammen. Beim Flug schlagen die Flügel senkrecht nach unten, dabei wird eine leichte Drehbewegung vollzogen, so dass die Flügelspitzen eine Acht beschreiben.
Die Anzahl der Flügelschläge wird von der Belastung bestimmt, normalerweise erfolgen 200 bis 250 Flügelschläge in der Sekunde. In der Erregung steigert sich die Anzahl der Flügelschläge. Dabei entsteht ein hoher Schwirrton, der „Stechton“. Bei Windstille erreichen die Bienen eine Fluggeschwindigkeit von 20 bis 30 km/h. Setzt sich die Biene, dann werden die Vorderflügel über die Hinterflügel gelegt.
Hinterleib
Der Hinterleib (Abdomen) der Biene ist mit der Brust durch einen stielförmigen Ansatz beweglich verbunden. Die ineinanderschiebbaren Hinterleibsringe geben dem Hinterleib die notwendige Dehnungsfähigkeit für die inneren Organe.
Stachelapparat
nach oben…
Die Hauptteile des nur bei Arbeitsbienen und Königinnen vorhandenen Stachelapparates sind die beiden Stechborsten, die in der Stachelrinne (Sr) liegen und von der Stachelscheide (S) umgeben werden. Die Giftblase dient als Sammelbehälter für das von Giftdrüsen produzierte Gift. Die Stechborsten (Sb) sind bei der Arbeitsbiene mit je zehn kleinen Widerhaken versehen. Sticht die Biene in eine elastische Haut, wie beim Menschen oder Säugetier, verhindern die Widerhaken das Wiederherausziehen des Stachels. Beim Abflug wird der gesamte Stachelapparat aus dem Bienenkörper herausgerissen. Kurz danach muss die Biene sterben. Der Stachel bohrt sich auch noch nach der Abtrennung vom Bienenkörper tiefer in die Haut ein, weil der mit herausgerissene Nervenknoten weiterhin Impulse gibt.
Sticht die Biene einen Artgenossen oder ein andres Insekt, kann sie den Stachel ohne Schwierigkeit aus dem Loch im Chitin herausziehen.
Inneren Organe einer Biene
Die wichtigsten Organe, das Herz, der Darm, der Fettkörper, die Nerven und das Atemorgan durchziehen den gesamten Bienenkörper. In sinnvoller Weise sind die Hauptabschnitte in bestimmten Körperteilen konzentriert.
Längsschnitt einer Biene:
Herz
Die Biene hat ein offenes Blutgefäßsystem, zu dem ein langes schlauchförmiges Gefäß, das Herz gehört. Es liegt unter der Rückendecke des Körpers und erstreckt sich vom Ende des Hinterleibes bis zum Kopf. Der Herzschlauch ist am hinteren Ende geschlossen und im Kopf offen. Im Hinterleib besteht der Herzschlauch aus fünf hintereinander liegenden Kammern, die durch sich nach vorn öffnende Klappenventile miteinander verbunden sind. Zur Aufnahme besitzen die Herzkammern seitlich je ein Paar schlitzförmige Öffnungen. Das Blut, eine farblose Flüssigkeit, strömt aus dem Körper durch die seitlichen Öffnungen in die fünf Herzkammern ein. Die in den Öffnungen vorhandenen Klappen verhindern das Zurückströmen in den Körper. Durch Zusammenziehen der Herzkammern wird das aufgenommene Blut nach vorn getrieben und fließt durch die vordere Öffnung des Herzschlauches im Kopf in die Körperhöhle zurück. Zahlreiche Muskelbewegungen gewährleisten den ständigen Umlauf der Blutflüssigkeit. Das Blut dient vor allem zur Beförderung der gelösten Nährstoffe zu den Aufbau-, Verbrauchs- und Speicherorganen und zum Abtransport der Stoffwechselendprodukte zu den Ausscheidungsorganen. Das Blut der Insekten trägt keinen Sauerstoff.
Darmkanal
Der Darmkanal durchzieht den gesamten Bienenkörper von der Mundöffnung bis zum After. Er ist in drei Hauptabschnitte gegliedert, den Vorder-, Mittel- und Enddarm. Der Vorderdarm nimmt die Nahrung auf, im Mitteldarm erfolgt die Verdauung und der Enddarm hat die Aufgabe, die unverdauten Stoffe aufzunehmen und nach außen abzuführen.
Der Vorderdarm ist der längste Darmabschnitt und erstreckt sich von der Mundöffnung bis in den Hinterleib. Er beginnt mit dem Schlund, an den sich die lange Speiseröhre anschließt. Diese erweitert sich im Hinterleib zur dehnbaren Honigblase. In der Honigblase können flüssige Nahrung und Wasser längere Zeit gespeichert werden. Ihr Fassungsvermögen beträgt rund 50 mm³
Die Verbindung zwischen Honigblase und Mitteldarm wird durch eine komplizierte Ventileinrichtung – den Ventiltrichter – hergestellt, deren vierklappiger Kelch in die Honigblase hineinragt. Damit wird die Nahrungsaufnahme zum Mitteldarm reguliert. Zusammen mit dem sich anschließendem Ventilschlauch wird verhindert, dass sich der Honigblaseninhalt mit zurückfließender halbverdauter Nahrung vermischt.
Der Mitteldarm hat die Funktion des Magens, hier findet die Verdauung statt. Die durch die Fermente aufgespalteten Nahrungsstoffe werden von den Darmwandzellen aufgenommen und an die Blutflüssigkeit weitergegeben. Die unverdauten Nahrungsrückstände werden in den Enddarm gedrückt.
Der Enddarm besteht aus zwei Abschnitten, dem engen Dünndarm, in den auch die Harnkanälchen münden, und der außerordentlich dehnbaren Kotblase. Die Verdauungsrückstände können in der Kotblase über einen längeren Zeitraum gespeichert werden. Das ist während der Winterruhe des Bienenvolke besonders wichtig, denn die Biene setzt ihren Kot normalerweise nur im Freien ab. Das Fassungsvermögen der Kotblase beträgt bis zu 46% der Eigenlebendmasse der Biene. Wird die Kotmenge größer, so ist die Dehnungsfähigkeit der Kotblase erschöpft, und die Biene muss zu ungeeigneter Zeit ihre Kotblase entleeren.
Harnkanälchen
je Harnkanälchen (Malpighische Gefäße) sind das Ausscheidungsorgan der Biene, das in seiner Funktion der Niere der Wirbeltiere entspricht. Die Harnkanälchen sind dünnwandige, blind geschlossen Schläuche, di in der Hinterleibshöhle von der Blutflüssigkeit umspült werden. Etwa 80 bis 150 Harnkanälchen mit einer Länge von je 20 mm münden um den Darmverteilt an der Übergangsstelle vom Mittel- zum Dünndarm einzeln in den Enddarm. Ihre Aufgabe ist es, die unverwertbaren Stoffwechselprodukte dem Blut zu entnehmen und über die Kotblase nach außen abzuführen.
Fettkörper
Die pollenfressende Jungbiene (alte Bienen ernähren sich ausschließlich von Honig) verbraucht nur einen Teil der aufgenommenen Nahrung sofort. Sie lagert meist eine größere Menge von Nährstoffen in ihrem Speicherorgan, dem Fettkörper, ab. Der Fettkörper ist mit seinem großzelligen, zarten Gewebe zwischen den Drüsen, in der Brust zwischen den Brustmuskeln, vor allem aber im Hinterleib zu finden und ist je nach Nahrungsangebot mehr oder minder stark entwickelt. Besonders vor der Winterruhe wird ein Teil der im Blut vorhanden Nährstoffe als Fett und Eiweiß in den Zellen des Fettkörpers gespeichert. Im Frühjahr zu Brutbeginn wird daraus der Fett- und Eiweißbedarf für die Ernährung der Brut gedeckt.
Atmungsorgane
Das Atmungsorgan der Biene besteht, wie bei allen Insekten, aus einem System von feinverzweigten Röhrchen, den Tracheen, die an der Körperoberfläche mit besonderen Atemöffnungen beginnen. Durch dieses Röhrensystem wird der aufgenommene Sauerstoff unmittelbar an die Verbrauchsorte gebracht, und die Kohlensäure wird von dort nach außen geleitet. Kleinste Tracheenverästelungen umkleiden die Organe und dringen bis in die Gewebezellen hinein. An verschiedenen Stellen im Kopf, in der Brust und vor allem im Hinterleib erweitern sich die Tracheenäste zu Luftsäcken, die vor dem Flug mit Luft voll gepumpt werden.
Drüsen
Die Bienen besitzen mehrere Drüsen, von denen Stoffe abgeschieden werden, die für die Lebensvorgänge der Bienen und für das Zusammenleben im Bienenvolk von großer Bedeutung sind.
- Die Futtersaftdrüse liegt im Kopf der Biene. Diese paarige Drüse, deren Äste zusammengenommen doppelt so lang sind wie der Bienenkörper, liefert den Futtersaft für die Aufzucht der Maden und später die Fermente für die Aufbereitung des Nektars. Sie ist bei der Arbeitsbiene voll entwickelt und erreicht ihren größten Umfang im Alter von sechs Tagen., vorausgesetzt, dass den Bienen ein ausreichendes Pollenangebot zur Verfügung steht. Bei älteren Bienen sind die kugeligen Drüsenzellen wieder zurückgebildet, sie können jedoch, wenn es erforderlich ist, wieder funktionstüchtig werden.
- Die paarig angelegte Oberkieferdrüse ist säckchenförmig gestaltet und mündet an der Ansatzstelle der Oberkiefer in die Mundhöhle. Mit ihrem Sekret können besonders Kittharz und Wachs gelöst werden, wodurch das Aufweichen der Zelldeckel zum Schlupf der jungen Bienen ermöglicht wird. Bei der Weisel ist diese Drüse besonders groß, ihr Sekret enthält Pheromone, die für den Zusammenhalt des Volkes wichtig sind.
- Die Hinterkieferdrüse produziert ein Speichelsekret. Das Speichelsekret findet überall dort Verwendung, wo etwas angefeuchtet oder verflüssigt werden muss, also zum Feuchthalten der Zunge, zum Benetzen des Pollens und zum Verflüssigen des Honigs oder der Zuckerkristalle.
- Die Duftdrüse ist nur bei den Arbeitsbienen vorhanden. Das weiße Drüsenfeld des Duftorgans liegt unter dem vorderen Teil der siebten Rückenschuppe. Zur Verteilung des Duftstoffes an die Umgebung nehmen die Bienen eine charakteristische Stellung ein, sie „sterzeln“. Dabei heben sie den Hinterleib und drücken die Rückenschuppe nach unten. Beim Sterzeln wir eine große Verdunstungsfläche geschaffen, über die sich das Duftsekret verteilt. Durch zusätzliches Flügelschlagen wird der Duftstoff verwirbelt. Der Duftstoff dient den Bienen am Flugloch als Lockspur zum Auffinden des Heimatstockes. Außerdem wird mit dem Drüsenduft die Umgebung einer lohnenden Tracht gekennzeichnet.
- Die Wachsdrüsen liegen jeweils paarweise unter der siebten bis zehnten Bauchschuppe. Das flüssige Sekret der Wachsdrüsen, das Wachs, wird durch feinste Öffnungen nach außen gepresst. An der Luft erstarrt das flüssige Wachs zu dünnen Wachsplättchen, die von den darüber liegenden Bauchplatten wie in einer Tasche gehalten werden. Die Wachsschüppchen ziehen die Bienen mit den Hinterbeinen heraus und verwenden sie für den Wabenbau. Für 1 g Wachs werden 1250 Wachsplättchen benötigt. Normalerweise sind die Wachsdrüsen bei den Bienen im Alter von 15 bis 20 Tagen vol entwickelt.
- Die Giftdrüse ist ein langer Schlauch, der gabelförmig in zwei Drüsenästen endet. Das in der Giftdrüse erzeugte Gift wird zusammen mit dem Sekret einer Anhangdrüse in die Giftblase gegeben, in der eine verhältnismäßig große Menge von Gift gespeichert werden kann, maximal 0,3 mg. Die Giftproduktion beginnt bei der Arbeitsbiene kurz nach dem Schlupf. Die Königin hat dann bereits eine gut gefüllte Giftblase. Sticht eine Biene im Alter von 18 Tagen, so kann sich die Giftblase noch einmal füllen Sommerbienen, die älter als 20 Tage sind, können kein Gift mehr bilden. Bei Winterbienen kann sich auch bei älteren Tieren die Giftblase nach einer Leerung neu füllen.
Nervensystem
Das Nervensystem besteht aus dem Nervenzentrum, dem Gehirn im Kopf und den vielen von ihm abgehenden Nervensträngen, dem Bauchmark, das sich auf der Bauchseite des Bienenkörpers erstreckt. In verschiedenen Körpersegmenten bildet das Bauchmark Nervenknoten (Ganglien), in denen eine große Anzahl von Nervenzellen und –fasern zusammengefasst sind. Da die Ganglien paarig angelegt sind, ähnelt der Aufbau einer Strickleiter und wird daher als Strickleiternervensystem bezeichnet. Von den einzelnen Ganglien führen Nervenstränge zu den verschiedenen Muskeln und inneren Organen.
Die Hauptmasse der Nervenzellen des Gehirns liegt über dem Schlund (Oberschlundganglion), ein kleinerer Nervenknoten befindet sich unter dem Schlund (Unterschlundganglion). Das Oberschlundganglion, das eigentliche Gehirn, ist bei der Arbeitsbiene hoch entwickelt. Es verarbeitet und verknüpft die aufgenommenen Außenreize und Verhaltensweisen und ermöglicht das große Reaktionsvermögen auf die jeweiligen Umwelteinflüsse. Das Unterschlundganglion steuert nur die Funktionen der Mundteile.
__________________________________________________
Standortfragen (10. Nov. 2009)
Einleitung:
Um sich mit den Bienen vertraut zu machen und erste Erfahrungen mit ihnen zu sammeln, ist für den Anfang ein fester Standort empfehlenswert. Dieser Standort muss sehr sorgsam ausgewählt werden: Er hat großen Einfluss auf den Erfolg der Bienenhaltung. Wird nur mit 1 oder 2 Magazinbeuten begonnen, so lassen sich Aufstellungsfehler im Nachhinein natürlich leicht korrigieren. Problematischer wird es, wenn ein fester Bienenstand oder ein Bienenhaus geplant und realisiert werden soll.
Gesetzliche Bestimmungen:
Die Bienenhaltung ist in den meisten Gebieten prinzipiell möglich, doch müssen lokale Besonderheiten beachtet werden.
In Thüringen ist die Bienenhaltung grundsätzlich überall erlaubt. Prinzipiell können Bienenvölker überall aufgestellt werden, sofern die Rechte anderer Grundstückseigentümer und Nachbarn gewahrt bleiben.
Eine neu beginnende Bienenhaltung ist der Thüringer Tierseuchenkasse in Weimar mitzuteilen.
Am besten, der Neuimker wendet sich an den Vorsitzenden des örtlichen Imkervereins, der ihn sicher gern bei diesen und den folgenden Fragen unterstützen wird.
Ungünstige Standorte:
Die Bienen sollten nicht in der Nähe von Großviehanlagen oder Stallungen (Pferde, Rinder, Schweine) auch nicht in der Nähe von Pferdekoppeln aufgestellt werden. Die Ausscheidungen der Tiere erhöhen die Stechlust der Bienen. Ungünstig ist auch die Nachbarschaft eines Industriegebietes mit giftigen Abgasen, sie verursachen Bienenverluste.
Auch sollte man wegen der ständig vorhandenen Stechgefahr Orte meiden, an denen sich regelmäßig viele Menschen aufhalten (Kindergärten, Schulen Sportplätze, Altersheime, Krankenhäuser).
Zur Zeit des Reinigungsfluges im Frühjahr führen die Verunreinigungen, die die Bienen hervorrufen, bei Autolackierereien, Wäschereien oder ähnlichen Einrichtungen zu Problemen. Am Standort sollte es keine unregelmäßigen starken Erschütterungen (z. B. in der Nähe eines Steinbruches oder einer Schrottverwertungsstelle) geben, damit die Bienen nicht in der Winterruhe gestört werden.
(Micro-) Klimatische Verhältnisse:
An Standorten, an denen sich leicht Kaltluft ansammelt und Nebel entstehen (z. B. in Geländemulden) oder ständig starke Winde wehen (z. B. Höhenlagen), wird die Bienenhaltung stark beeinträchtigt. Ungünstige klimatische Verhältnisse hemmen besonders die Frühjahrsentwicklung der Bienenvölker und beeinträchtigen damit Leistung und Ertrag. Außerdem begünstigen sie Krankheiten.
Nahrungsangebot:
Eine wichtige Voraussetzung für die Bienenhaltung ist eine ausreichende Nahrungsgrundlage für die Bienen. Sie muss die Bienen nicht nur ernähren, sondern auch dem Imker einen Mindestertrag an Honig garantieren. Ausschlaggebend dafür ist ein reichhaltiges Angebot an Pollen und Nektar während des gesamten Jahres im Umkreis von etwa 2 km um den Bienenstand.
Wasserstelle:
Wasser gehört zu den Lebensbedingungen der Bienen. Solange Flugbetrieb herrscht müssen sie ihren großen Wasserbedarf jederzeit decken können. Da die Bienen das Wasser im Stock nicht speichern, gewinnt eine natürliche Wasserstelle (Bach, Teich) in unmittelbarer Nähe an Bedeutung. Fehlt diese, muss der Imker eine künstliche Tränkstelle in der Nähe seiner Völker schaffen.
Umgebung:
Die Bienen brauchen zwar viel Sonne und frische Luft, ungehinderte Sonnenbestrahlung und Windeinwirkung schaden den Bienenvölkern jedoch. Bäume oder Hecken können Windschutz gewähren und können besonders in den heißen Mittagsstunden Schatten spenden. Wenn die Schutzpflanzen den Bienen zusätzlich noch Tracht bieten und sie zum sofortigen Hochflug zwingen, erfüllen sie gleich mehrere Zwecke. Vor allem letzteres hat vielfach große Bedeutung, um Belästigungen der Mitmenschen zu vermeiden. Ein möglichst abgelegener Ort reizt die ein- und ausfliegenden Bienen am wenigsten zum Stechen.
Himmelsrichtung der Fluglöcher:
Über die Ausflugrichtung entscheiden die örtlichen Bedingungen, so dass es dafür kein allgemeingültiges Rezept geben kann. Die vorteilhafteste Richtung ist die Himmelsrichtung Südost als Ausflugrichtung, weil die Flugfront so die Morgensonne „aus erster Hand“ erhält und vor den heißen Strahlen der Mittagssonne geschützt wird. Vor einer Ausflugrichtung nach Westen, zur Wetterseite hin, ist ebenso abzuraten wie nach Norden. Die Sonne ist das Lebenselement der Bienen und sollte deshalb nicht ständig von der Flugfront ferngehalten werden. Bei direktem Südausflug empfiehlt sich allerdings ein weit überstehendes Dach oder die schon erwähnte Anpflanzung von Bäumen als Schattenspender für den Sommer. So kann sich das Beuteninnere im Sommer nicht überhitzen. Im Winter bewirken die Schattenspender, dass die Bienen nicht schon bei den ersten Sonnenstrahlen aus dem Stock gelockt werden und in der Kälte erstarren.
Nachbarn:
Bienen sind nur in der unmittelbaren Nähe ihres Flugloches angriffslustig, das ist ein normales Schutzverhalten. Bereits in einem Abstand von ca. 3 m ignoriert die Biene normalerweise Menschen, es sei denn, dass die Menschen stark „duften“ oder durch hektische Bewegungen auf sich aufmerksam machen. Werden die Bienen durch natürliche oder künstliche Hindernisse vor der Flugfront gezwungen, hoch zufliegen, so behalten sie diese Flughöhe bis zur Trachtstelle bei.
Es gehört zu den Pflichten eines Imkers, unzumutbare Belästigungen seiner Umwelt von vorn herein auszuschließen. Die Rücksichtnahme auf die Nachbarn steht hierbei an erster Stelle. Alle geplanten Maßnahmen sollten im guten Einvernehmen mit den Nachbarn abgesprochen werden. Durch die Gespräche wird Verständnis für das Vorhaben erreicht, die Nachbarn werden darüber informiert, wie sie sich in der Nähe von Bienen verhalten sollten. Auch später ist es angebracht, bei den Nachbarn das Interesse an den Bienen wach zuhalten und ihnen Einblicke in das interessante Leben zu geben.
Belästigungen können nicht vollständig ausgeschlossen werden (Reinigungsflug, Schwärme), so dass ständig versucht werden muss, Einvernehmen mit den Nachbarn zu erreichen. Es versteht sich von selbst, dass Stecher (besonders angriffslustige Völker) vom Stand verbannt werden müssen. Die Ausflugrichtung sollte nicht direkt in Richtung der Nachbarn zeigen. Soll der Stand in unmittelbarer Nähe des Nachbargrundstücks errichtet werden, muss er durch eine ausreichend hohe und entsprechend lange Schutzwand abgeschirmt werden. Die Bienen sind dadurch gezwungen, das Grundstück des Nachbarn in ausreichender Höhe zu überfliegen, und die Stechgefahr wird eingeschränkt.
Öffentliche Wege:
Zu Wegen oder Straßen sollte ein Sicherheitsabstand von 20 m eingehalten werden, um Passanten nicht zu belästigen oder gar zu gefährden. Zusätzlich können die Bienen durch Hecken, Schilfwände, bewachsene Maschendrahtzäune zum sofortigen Hochfliegen gezwungen werden.
Bienen in der Kleingartenanlage:
Eigentlich müssten Bienen in Kleingartenanlagen willkommen sein. Die Bienen tragen durch ihre Bestäubungsleistung zu stabilen Obsterträgen in den Kleingärten bei. Problematisch ist, dass die Bienen in einem relativ kleinen Garten aufgestellt werden müssen und damit die Belästigungsgefahr für die Gartennachbarn steigt. Der angeblich verminderte Erholungswert und mangelnde Sachkenntnis (Bienen und Wespen werden nicht unterschieden, ein Insektenstich ist dann gleich immer ein Bienenstich) sind oftmals Gründe genug, die Imker aus den Kleingartenanlagen zu verbannen. In Kleingartenanlagen sind die größten und die am Rande liegenden Gärten für eine Bienenhaltung sehr gut geeignet.
Zusammenfassung:
Anfänger sollten den Rat eines erfahrenen Imkers einholen. Die Beuten werden an der höchsten Stelle des Grundstücks, mit den Fluglöchern in Richtung Südost aufgestellt. Im Abstand von ca. 2 m wird eine Hecke (z. B. Schneebeeren = gute Bienenweide) vor die Flugfront gepflanzt, die die Bienen zum Hochfliegen zwingen: Befinden sich im Flugkreis der Bienen kein Bach oder Teich, ist für eine Bienentränke (Korken in einem großen Blumenuntersetzer) zu sorgen. Es sollten mit Rücksicht auf die eigene Familie und auf die Nachbarn „sanfte“ Bienen gehalten werden.
Quelle:Klaus Zeiler, 300 Ratschläge für den Freizeitimker, Neumann Verlag Leipzig Radebeul, 4. überarbeitete Auflage 1989, ISBN: 3740200138
___________________________________________________
Wissenswertes über Bienen (27. Okt. 2009)
Bienen
- haben eine Körperlänge von 11 bis 13 Millimeter,
- wiegen etwa 90 mg,
- entwickeln sich aus befruchteten Eiern,
- verbringen nach dem Stiften bis zum Schlupf 21 Tage in der Brutzelle,
- können während des Fluges etwa 50 mg tragen, das ist mehr als die Hälfte ihres Körpergewichts,
- leben in den Trachtmonaten (März bis Juni) ungefähr 6 Wochen und in den übrigen Zeit bis zu 9 Monaten,
- können 26 – 30 km/h schnell fliegen,
- verlassen erst bei Temperaturen über +10° C ihren Stock,
- fliegen im Durchschnitt 750 m weit,
- müssen für 500 g Honig etwa 75.000 km fliegen, das heißt, fast zweimal um die Erde,
- müssen für 500 g Honig 5000 g Nektar sammeln,
- sammeln neben Nektar, als Grundlage für den Honig auch Pollen(Eiweiß) für die Brut, Kittharz von Bäumen und Sträuchern (Propolis) für das Abdichten der Bienenwohnung und Wasser für die Bereitung des Futtersaftes und zum Kühlen im Sommer.
Ein interessanter Link:
http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2009/0503/honig.jsp
Drohnen
- haben eine Körperlänge von 13 bis 16 Millimeter und einen gedrungenen Hinterleib,
- wiegen etwa 180 mg, haben keinen Stachel,
- entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern,
- verbringen nach dem Stiften bis zum Schlupf 24 Tage in der Brutzelle,
- haben gegenüber einer normalen Brutzelle eine deutlich größere Brutzelle,
- werden nur in den Monaten April bis Juli im Bienenvolk geduldet, danach werden sie vom Futter ab- und zum Flugloch hinaus gedrängt,
- fehlen im Winter normalerweise im Bienenvolk.
Königinnen (Weisel)
- haben eine Körperlänge von 15 bis 18 Millimeter und einen deutlich längeren Hinterleib als Bienen und Drohnen,
- wiegen etwa 250 mg,
- entwickeln sich aus befruchteten Eiern in besonderen Zellen (Weiselzellen), die nach unten hin geöffnet sind,
- verbringen nach dem Stiften bis zum Schlupf 15 Tage in der Brutzelle,
- leben maximal 5 Jahre,
- bekommen vom Imker ein farbiges Plättchen auf den Rücken geklebt, an der Farbe ist das Geburtsjahr erkennbar, (weiß 2011, 2016; gelb 2012, 2017; rot 2013, 2018; grün 2014, 2019; blau 2010, 2015)
- legen (stiften) pro Tag in der Trachtzeit bis zu 2.000 Eier (Stifte), das Gewicht der Eier pro Tag ist größer als das Körpergewicht einer Königin,
- werden ständig von Ammenbienen umgeben und gepflegt
Ein Bienenvolk
- hat nur eine Königin, im Sommer 40.000 bis 80.000 Bienen und 500 bis 1000 Drohnen,
- hat im Winter 5.000 bis 15.000 Bienen,
- benötigt eine Wohnung, der Imker nennt sie Bienenbeute, die gebräuchlichste Bienenwohnung ist das Magazin,
- benötigt im Sommer zwischen 20 und 50 Waben, damit es gleichzeitig brüten und Futtervorräte speichern kann, eine Wabe hat etwa 5.800 Zellen
- schwärmt, wenn der vorhandene Platz nicht mehr ausreicht,
- benötigt je nach Stärke zwischen 15 und 25 kg Futter für den Winter,
- bildet im Winter eine Kugel, an deren Oberfläche beträgt die Temperatur auch an Frosttagen mindestens + 10° C.
nach oben…
_______________________________________________
Fluglochbeobachtungen
Monat | Beobachtung | Hintergrund / Was passiert? | Notwendige Eingriffe |
März bis Okt. | Flugbienen verlassen das Flugloch, ankommende Bienen haben Pollen an den Hinterbeinen (Farbe je nach Blüte) | Normalfallviele rückkehrende Bienen mit großen Pollenhöschen deuten auf gute Bruttätigkeit | keine erforderlich |
März bis Aug. | im Vergleich zu anderen Völkern kehren nur vereinzelt Bienen mit kleinen Pollenhöschen zurück | eventuell Brutproblem,Weisel stiftet nicht | Nachschau, nach Stiften und offener Brut suchen |
Mai, Juni | ankommende Bienen landen „schwer“ vor dem Flugloch | gute Tracht, die Bienen tragen Nektar ein, | vorerst keine, später Honigentnahme |
Juni, Juli | Bienen lagern am Abend oder auch schon tagsüber als Traube vor dem Flugloch | die Bienen haben nichts zu tun, sie finden keine Tracht, der Imker hat versäumt, in der Umgebung für Bienenweide zu sorgen | in der Trachtzeit: Honigentnahme,Ableger bildennach der Tracht: Futterstand überprüfen, evtl. füttern |
Mai bis Aug. | starker Flugbetrieb vor einer oder auch mehreren Beuten, die Bienen fliegen mit dem Kopf in Richtung Flugloch und fliegen Kreise | Jungbienen fliegen sich ein und prägen sich so ihr Flugloch ein | keine erforderlich |
Mai, Juni | Bienen verlassen in großer Zahl und großer Eile das Flugloch und bilden vor der Beute eine „Wolke“ aus Bienen | das Volk schwärmt | sofortige Nachschau, Weiselzellen bis auf eine ausbrechen, |
Juli, Aug. | Bienen drängen im Spätsommer Drohnen aus der Beute | die nun nicht mehr benötigten Drohnen werden als unnütze Fresser aus dem Volk getrieben | keine erforderlich |
Juli, Aug. | suchende Bienen – davon viele mit schwarzem Hinterleib – fliegen vor dem Flugloch hin und her und versuchen, an den Wächterbienen vorbei in die Beute zu gelangen, herauskommende Bienen haben es sehr eilig mit dem Wegfliegen | beginnende oder bereits laufende Räuberei,das Volk war zu schwach | Flugloch bis auf 1,5 cm Breite einengen,Brennnessel vor das Flugloch legenGlasscheibe oder auch große Platte vorübergehendvor das Flugloch legen,in schweren Fällen muss das Volk auf einen anderen Standort (ca. 1 km entfernt) gebracht oder in den Keller gebracht werden |
Aug, Sept. | Wespen dringen in das Flugloch ein | Volk ist zu schwach | Auflösen des Volkes oder eine kleinere Einheit bilden, um die Königin für später vorzuhalten |
Sep bis Dez. | Drohnen fliegen aus dem Flugloch | das Volk hat keine richtige Weiselentweder die Königin ist fehlbrütig und stiftet nur noch unbegattete Eier, aus denen sich nur Drohnen entwickeln können oder das Volk hat eine „Afterweisel“, d. h. eine Arbeitsbiene, die Eier stiftet. | bei Fehlbrütigkeit kann durch Weiselaustausch evtl. etwas gerettet werden,werden keine Königin aber Brut und Stifte gefunden, ist das Volk vor dem Stand ins Gras abzufegen, die Bienen betteln sich dann bei anderen Völkern ein |
Jan bis Mai | Bienen koten unmittelbar nach dem Verlassen des Flugloches ab, Kotspuren an der Beute und in der unmittelbaren Umgebung | ungeeignetes Futter,evtl. Maikrankheit (Bienen haben zu viel Pollen aufgenommen)evtl. Ruhr | gründliche Nachschau,bei Kotspuren im Beuteninneren muss die Einheit evt. auf neue Waben gesetzt und mit lauwarem Futter gefüttert werdenevtl. muss die Einheit aufgelöst – bei Ruhr abgetötet – werden |
Starterausrüstung – (Aufstellung wird noch ergänzt) (15. Sep. 2009)
Bezeichnung | Preis in Euro (ca) |
Vollständige Holz-Magazinbeute Heroldbeute bestehend aus – hohem Wanderboden (mit Bausperre, Wandergitter, Fluglocheinengung, integriertem Mäuseschutz) – 3 Zargen – Deckel |
110,00 |
Smoker mit 10 cm-Kessel | 28,00 |
40 Leerrähmchen, gelocht und gedrahtet | 48,00 |
Zuätzliche Zarge | 23,90 |
Stockmeißel | 8,50 |
Imkerhut mit Schleier | 15,00 |
Schwefeltopf (zum Schutz des Wabenvorrates gegen Wachsmotten) | 8,00 |
2 kg Mittelwände im Tausch gegen Altwachs | 6,00 |
Bienenabkehrbesen | 4,00 |
Sprühflasche | 3,00 |
Feder, mittellang, nicht zu weich | 0 |
Bitte nichts vorschnell kaufen ! Fragt erst Euren Berater! |
Nächstgelegenes Imkereifachgeschäft:
Imkereifachgeschäft Böttcher
Inhaber Martin März
Am Zieger 8/10
07973 Greiz-Irchwitz
Tel.: 03661 2559
Öffnungszeiten:
Mittwoch 15:00 bis 18:00 Uhr
Freitag: 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 18:00 Uhr
Sonnabend: 8:00 bis 12:00 Uhr
Magazinbeuten und Rähmchen
können gekauft werden bei:
Vogtlandwerkstätten gGmbH Greiz
Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen
http://www.vogtlandwerkstaetten.de
Greizer Straße 1
07957 Langenwetzendorf, OT Naitschau
Tel.: 036625 6060 / Ansprechpartner Herr Lindner
Internetbestellung:
Ausrüstung kann auch im Internet bestellt werden, z. B.: http://www.holtermann.de/
___________________________________________________________________
nach oben…
Allgemeine Hinweise für den Umgang mit Bienen (1. Sep. 2009)
Vorsichtsmaßnahmen
- Bekleidung: eng anliegend, möglichst hell (weiß)
- Schuhe: geschlossen (keine Sandalen)
- Keine üblen Gerüche: starke Eigengerüche (Schweiß) vermeiden – also auch kein Deo, Parfüm oder duftendes Haarwasser
- Nicht direkt vor das Flugloch stellen
- Hastige Bewegungen vermeiden
Spezielle Schutzmittel
- Imkerhut: vermeidet, dass Bienen sich im Haar verfangen und dann zwangsläufig stechen
- Imkerschleier: schützt Gesicht und Hals des Imkers
- Imkerhandschuhe für Ausnahmefälle: schützen zwar die Hände, aber das Feingefühl geht verloren, außerdem verkleben die Handschuhe schnell mit Kittharz.
Abwehrmittel
- Smoker (Raucherzeuger): z. B. Modell Taunus 10 cm-Kessel
- Wassersprühflasche: gibt’s u. a. günstig bei ALDI
- Fabi-Bienenabwehrspray: für Notfälle, wenn weder Rauch noch Wasser helfen
Verhalten bei angreifenden Bienen (sirrende Bienen)
- Ruhe bewahren, keine hastigen abwehrenden Bewegungen
- ins Dunkle gehen
- gezieltes Schlagen (Töten) von Bienen, die sich im Haar verfangen haben, um dem Stich zuvor zu kommen
Maßnahmen nach einem Stich
- bei allergischen Reaktionen (Schock, Atemnot) oder bei Stichen im Mund- oder Rachenraum unbedingt den Arzt aufsuchen, in lebensbedrohlichen Fällen sofort Rettungsdienst über die 110 alarmieren!
- Stachel entfernen: mit einem Fingernagel abkratzen, würde man versuchen, den Stachel mit zwei Fingern zu entfernen, drückt man dabei den Giftrest der am Stachel hängenden Giftblase mit in die Stichstelle
- Kühlen der Stichstelle
- eventuell Ammoniak-Lavendel-Ampulle zerbrechen und den Inhalt auf die Stichstelle streichen (4 Ampullen kosten in der Apotheke ca. 5 €)
- eventuell Zwiebelhälfte auf die Stichstelle drücken – ist aber sehr schmerzhaft
Eingriffe in das Bienenvolk
Jedes Öffnen der Beute stört die innere Harmonie des Volkes. Die Bienen werden bei ihren „normalen“ Beschäftigungen gestört. Sie vermuten eine Gefahrensituation und füllen, sich für eine evtl. Flucht die Honigblase (erkennbar an saugenden Bienen an offenen Honigzellen). Ein Imker lernt mit der Zeit, den Zustand eines Volkes an Hand der Fluglochbeobachtungen (s. u.) zu beurteilen. Deshalb: Eingriffe so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.
- Smoker in Betrieb nehmen, Stockmeißel und Feder bereit legen
- Deckel abnehmen und etwas warten, damit sich die Bienen an die plötzliche Helligkeit gewöhnen können
- Folie vorsichtig abziehen
- Waben von einer Stirnseite her mit dem Stockmeißel beidseitig lockern
- Etwas Rauch auf die Seiten der zu entnehmenden Wabe geben
- Eine Wabe entnehmen, sofort auf dieser Wabe nach der Königin suchen. Wurde sie nicht gefunden, wird die Wabe in den Wabenbock gestellt.
Danach können evtl. mit einer Leuchte die übrigen Waben von oben „inspiziert“ werden und müssen nicht alle einzeln entnommen werden. Nach Abschluss der Untersuchung (Arbeiten) wird die entnommene Wabe wieder an ihren vorherigen Platz im Volk gebracht. Die Waben werden wieder zusammen geschoben, die Folie wird aufgelegt und der Deckel geschlossen.