Insekten und andere Bewohner in den Gärten unserer Region
Es gibt unsere nützlichen Bienen, die vom Imker versorgt werden und wir freuen uns, wenn unsere Obstbäume im Herbst gute Erträge bringen. Es gibt aber auch zahlreiche Insekten, die dazu beitragen und die unseren Schutz benötigen bzw. denen wir mit wenigen einfachen Hilfsmitteln ein Zuhause geben können.
So kann man den Wildbienen mit geigneten Materialien die Möglichkeit geben, sich in unserer Umgebung niederzulassen. Marienkäfer sind enbenso Nützlinge, die bei der Vertilgung von Läusen mithelfen. Andere Insekten, die vielleicht im ersten Anschein weniger nützlich erscheinen, dienen als Lebendfutter für unsere Vögel. Auch die Hornisse benötigt Insekten für Ihre Aufzucht.
Wir wollen hier nur die wenigen Insekten zeigen, die wir mit unserer Kamera „einfangen“ konnten und versuchen diese Arten zu bestimmen bzw. mit wenigen Worten typische Merkmale und Lebensweisen beschreiben. Die Texte sind nur kurz gefasst und nicht vollständig, um über die Arten mehr zu erfahren finden Sie im Internet genügend Informationen.
Gartentip:
Mit einem vielfältig naturnah gestalteten Garten schaffen Sie Nahrungsgrundlage für viele Insekten. So manches „Unkraut“ wird von den Wildbienen als Nahrungsgrundlage benötigt.
(Diese Seite wird laufend vervollständigt und trägt nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und Vollständigkeit. Etwaige Fehler werden wir gern berichtigen, falls der aufmerksame Leser uns das mitteilt. ) Sie finden in der Bildergalerie noch viele Bilder über Insekten in unserem Garten.
Insekten – hier die Wespe
Die Wespe
Die Wespe (Vespula Vulgaris) kommt in ganz Europa und auch in Teilen Asiens und Afrikas vor. Wespen bevorzugen für ihren Nestbau warme dunkle Gebäude (Dachboden), aber sie bauen auch in Baumhöhlen und verlassene bzw. wenig bewirtschaftete Scheunen und Schuppen. Die Deutsche Wespe, im Volksmund auch Erdwespe genannt, beginnt in einer Erdhöhle (Mäusegänge, Maulwurfsgänge) ihren Staat aufzubauen. Die Wespenvölker lösen sich im Herbst auf und es überwintern nur Wespenköniginnen, diese beginnen dann im Frühjahr wieder einen neuen Staat aufzubauen. Die Brutpflege und andere Aufgaben der Wespen ist ähnlich wie bei den Bienen.
Für Ihre Brut benötigen die Wespen hauptsächlich andere Insekten. Deshalb gelten auch die Wespen als nützliche Insekten.
Die Hummel
Die Hummel (Bombus) ist ein sozial lebendes Insekt und bildet wie die Biene und die Wespe Staaten. Ein Hummelvolk überlebt den Winter nicht, in jedem Frühjahr bilden Hummelköniginnen einen neuen Staat. Der große Vorteil der Hummel ist, dass sie schon bei 6 Grad fliegen und bestäuben kann, Bienen dagegen verlassen ihren Bienenstock erst bei ca. 10 bis 12 Grad.
Die Hummeln stehen unter Naturschutz und sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.
Dickkopffliege
Zweiflügler, die Dickkopffliege (Conops flavipes)
Körper glänzend schwarz, mit gelber Schulterbeule, der Hinterleib leicht nach vorn gekrümmt und mit gelben Binden besetzt. Zu finden von Mai bis August. Die Larven leben parasitisch, sie entwickeln sich in den Larven von verschieden anderen Hautflüglern. Die Fliegen ernähren sich vom Blütennektar.
Die Schwebfliege
Die Mistbiene oder auch Schlammbiene, bzw. Scheinbiene und Keilfleckenschwebfliege genannt (Eristalis tenax) ist oft in unseren Gärten anzutreffen, aber sie leben auch in freier Natur. Sie werden ca 14 bis 18 Millimeter groß. Bei den Schwebfliegen überwintern nur die Weibchen. Sie benötigen Jauchegruben, Schlamm oder Tümpel für ihre Larven. Daher auch die verschiedenen Namen. Häufig sind sie auch auf Misthaufen anzutreffen.
Gemeine Feldschwebfliege
Die Feldschwebfliege gehört zu den Zweiflüglern (Eupeodes corollae)
Auf ovalem Hinterleib befinden sich 3 gelbe Binden, beim Weibchen in der Mitte durchbrochen. Sie leben im offenen Gelände, auch im Gebirge.
Vorkommen: April bis Oktober.
Die Weibchen legen ihre Eier in Blattlauskolonien ab, weil deren Nachzucht sich von diesen Blattläusen ernährt.
Es gibt mehrere Generationen pro Jahr.
Sehr nützliches Insekt.
Wollschweber ( Bombylius major)
Diese große Fliege habe ich erst in den letzten Jahren in unserem Garten entdeckt. Sie ist sehr agil und man muss mit dem Fotografieren hinterher sein.
Der Körper ist dicht pelzartig und braun behaart. Die Flügel am vorderen Rand verdunkelt. Auch diese große Fliege zählt zu den Parasiten und legt ihre Eier an fremde „Nester“ ab. So z.B. an Wildbienenbehausungen, vorzugsweise bei Wollbienen. Die Larven sind klein und wurmähnlich und dringen in die Nester ein und ernähren sich von den Vorräten der Solitärbienen. In verpuppten Zustand überwintern sie und erscheinen im nächsten Frühjahr als ausgewachsenes Insekt. Die großen Fliegen saugen Nektar. Sie haben einen ausgesprochen langen Rüssel.
Vorkommen ab April
Raupenfliege ( Nowickia ferox)
lebt in Waldrändern, Wiesen, Gärten und Heiden
Vorkommen: juni bis Oktober
ernährt sich von Eulenraupen…
Der Schmetterling – hier das Tagpfauenauge
Das Tagpfauenauge (Inachis io) ist wohl der bekannteste Schmetterling in unserer Region. Vorkommen in Europa, Asien und Japan. Er lebt vorrangig in Gärten, Parkanlagen und Wäldern. Zum Überweintern zieht er sich in feuchte dunkle Kellerräume, Höhlen etc. zurück. Die Eier legt das Weibchen an der Brennnessel ab, hier entwickelt sich dann die Raupe und sie ernährt sich ausschießlich von der Brennnessel.
Die Hornisse (Vespa crabro)
Bienenkiller oder verkannte Nutzinsekten…
Die Hornissen sind Insekten, die immer noch von vielen Menschen verkannt werden. Die Hornissen leben, wie die Wespen in Staaten und erlegen hauptsächlich Fliegen, die sie für die Aufzucht ihrer Nachkommenschaft benötigen. Es überwintern auch bei diesen Insekten nur die Königinnen, die im nächsten Frühjahr mit dem Aufbau eines neuen Volkes beginnen.
Da in vielen Gebieten infolge des hohen Glyphosat- und Neonicotinoide-Einsatzes die meisten Kleininsekten so gut wie ausgerottet sind, ernähren sich Hornissen jetztvon den noch vorhandenen Honigbienen.
Umgang mit Hornissen: In Deutschland kommt bis jetzt nur eine Hornissenart vor (ihr wissenschaftlicher Name lautet Vespa crabro), die Hornisse ist in Deutschland geschützt. In manchen Bundesländern ist sie nicht mehr zu finden, deshalb steht sie auch auf der „roten Liste“. Hornissen stechen nur, wenn ihr Volk in Gefahr ist. Sind sie auf „Besorgungstour“ versuchen sie auszuweichen und zu fliehen. Hornissen bewohnen verschiedenartige Lebensräume wie Laubmischwaldgebiete, Streuobstbestände, Auwälder und auch Parkanlagen. Für ihren Nestbau benötigen sie größere Hohlräume. Sie bauen z.B. in Baumhöhlen, Astlöchern, Dachböden, Scheunen und Schuppen, auch in Jalousien, die kaum bewegt werden. Bei uns bildetete sich ein Staat in einem Vogelnistkasten.
Die Hornissen sind nicht agressiv, sie sind friedlich und zeigen immer Fluchtbereitschaft. In der Nähe eines Nestes sollte der Mensch auf einige Dinge verzichten:
So z.B. auf Rasenmähen (sie fühlen sich durch den Lärm gestört), verstellen der Flugbahn, Erschütterungen des Nestes, Manipulation am Nest.
Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als die der Wespen, obwohl sie schmerzhafter sind. Sofortige ärztliche Hilfe bei Stichen in Mund und Hals/Rachen sind aber angebracht, weil Erstickungsgefahr durch rasches Anschwellen der Schleimhäute oder der Zunge möglich ist.
Der Gemeine Bienenkäfer – hier der Zottige Bienenkäfer
Der Gemeine Bienenkäfer, auch als Bienenwolf bekannt, ist ein Brutparasit in Wildbienennestern. Er ist in Europa mit ca 20 Arten vertreten. Ihre Eier legen die Weibchen in die Nester von solitären Wildbienen und sie ernähren sich von deren Vorräte bzw. Brut, deshalb auch der Name „Bienenwolf“. Für Bienen ist der Käfer ungefährlich, er kann sich höchstens in unsauberen schlecht gehaltenen Bienenstöcken einnisten.
Hier stand der Zottige Bienenkäfer (Trichodes alvearius) Modell. Der Lebensraum entspricht dem des Gemeinen Bienenkäfers. Ein Weibchen kann bis zu 200 Eier während seines Lebens legen.
Wildbienen – die nächsten Verwandten der Honigbiene
Mauerbiene
In Mitteleuropa gibt es ca 500 Arten von Wildbienen. Die meisten leben als Einzelbiene, als Soltärbiene: Diese Solitärbienen bilden kein Volk. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich auch äußerlich sehr. Es gibt beharrte Bienen, ähnlich wie die Hummel und es gibt wespenähnliche glatte Bienen. Auch die Größe dieser Arten variiert von wenigen Milimetern bis zu 30 mm.
Sie benötigen zur Fortpflanzung bestimmte Nistplätze und bestimmtes Futter. Sind diese nicht vorhanden, können sie sich auch nicht ansiedeln.
Der Mensch hilft den Bienen und bietet ihnen Insektenhotels an: das sind geignete Materialien, die diese kleinen Bewohner zum Nisten benötigen. Altes mürbes Holz, Stroh oder Schilf, röhrenförmige Nisthöhlen. Oft kann man auf dem Schulgelände solche Insektenhotels antreffen (siehe auch Bildergalerie).
Im späten Frühjahr wird man für die Unterstützung belohnt und kann bei schönem Wetter ein reges Wildbienentreiben beobachten.
Wildbienen sind ebenso nützlich, wie andere Insekten. Sie bestäuben ebenfalls viele Blüten und tragen zu guter Ernte bei.
Wildbienen sind friedfertig und können auf jedem Balkon angesiedelt werden.
Wespenbiene bzw. Nomada
sie ist wenig behaart und wespenähnlich: schwarz-gelb.
Sogenannte Kuckucksbiene: Sie legt ihre Eier in die gemachten Nester von solitären Wildbienen. Die Larve frist das Wirtsei oder tötet die Larve – ähnlich wie der Kuckuck seine Mitbewohner aus dem Nest entfernt und damit tötet. Die Wespenlarve ernährt sich bis zur Verpuppung vom Vorrat des Opfers. Alle Nomada-Arten sind sogenannte Kuckucksbienen, Parasiten, Schmarotzer. Ansonsten sammeln sie nur Nektar für den Eigenbedarf.
Zottelbiene
Diese Bienenart konnte ich nicht 100-%ig bestimmen. Es könnte die sogenannte Zottelbiene sein. Sie ist tiefschwarz und hat die Größe einer Honigbiene, ist nur spärlich behaart. Die Weibchen fallen auf durch ihre gelborangen zotteligen Beinborsten, die sie zum Pollensammeln nutzen: deshalb auch der Name „Zottelbiene“. Wie die Sandbiene nistet die Zottelbiene im Erdboden an freien Stellen.
Frühlingsmistkäfer – kleiner schwarzblauer Käfer
Der Frühlingsmistkäfer gehört der Familie der „Mistkäfer“ an, mit lateinischem Namen:Geotrupes vernalis
Der Käfer ist in ganz Europa und ind Klein- und Vorderasien zu Hause. Er ist metallisch glänzend, glatt und bläulich. (Farben grünlich, blaugrün, violett bis schwarz sind möglich)
Größe: 12-20 mm
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) aus dem Stamm der Weichtiere
Wunderbares Fotomodell, läßt sich Zeit bei den Bewegungen und läßt sich auch nicht stören. Schnecken sind taub und haben dafür einen ausgeprägten Geruchssinn. Mit ihren empfindlichen Fühlern scannen sie ständig die Umgebung um sich sicher fortzubewegen. Werden Fühler verletzt, wachsen sie nach. Es gibt wohl über 35.000 bekannte Arten von Schnecken und noch weitere 10.000de, die bisher noch nicht benannt bzw. dokumentiert wurden. Schnecken gab es schon vor 530 Millionen Jahren, und damit gab es sie schon länger als uns Menschen. Sie halten Winterschlaf und sind sehr anpassungsfähig. Ihre Biochemie benutzen sie, um sich zu verständigen, d.h. mit verschiedenster Schleimproduktion werden Situationen und Gefahren „beschrieben“ . Es gibt Schnecken, die Pflanzen fressen, Aasfresser und räuberische Arten. Sie haben Raspelzähnchen, mit denen sie das Pflanzenmaterial abraspeln können. Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz, trotzdem werden sie in manchen Ländern als Lebensmittel gegessen. ( in Frankreich sind Weinbergschnecken eine Delikatesse). In Deutschland stehen sie unter besonderem Naturschutz.